Literarische Woche am MSG

Für Gänsehaut, knisternde Spannung oder stille Betroffenheit mitten im Schulalltag sorgten die Preisträgerinnen des Marta schreibt-Wettbewerbs des vergangenen Schuljahres.

Eine Woche lang lasen sie immer in der ersten Pause ihre Texte vor, die von unglaublichen Reisen in einen Füller, von mittelalterlichen Verfolgungsjagden und von bewegenden Momenten voller Unsicherheit, Trauer und Mut erzählten. Schön, dass immer so viele interessierte Zuhörer*innen aus allen Altersstufen da waren. Das macht Lust auf mehr!

Auch in diesem Jahr heißt es wieder: „Macht mit bei Marta schreibt!“


Zwei weitere prämierte Textbeispiele können hier bestaunt werden:

Julia Neumaier: Eigentlich

Da ist es wieder. Dieses Wort. Eigentlich. Eigentlich habe ich gar nichts gegen dich. Eigentlich mag ich dich sogar ganz gerne. Eigentlich würde ich gerne mit dir befreundet sein. Eigentlich. Eigentlich…eigentlich…eigentlich…Das sagen sie immer. Eigentlich. Ich kann es nicht mehr hören. Wenn ein Satz mit eigentlich anfängt, braucht man sich den Rest gar nicht mehr anhören. Ist dann sowieso irrelevant. Unwichtig. Weil eigentlich heißt nur, dass es nicht so ist. Eigentlich ist nur ein anderer Ausdruck für „es ist nicht so“. Nichts anderes. Wie ich dieses Wort hasse.
Aber nicht nur dieses. Es gibt viele solcher kleiner Worte. Die die komplette Bedeutung eines Satzes bis zu diesem Wort komplett ändern. Aber zum Beispiel. Oder nur. Man hört es und weiß gleich, „jetzt kommt was“. Ich glaube diese Wörter existieren nur dafür, damit Menschen das Offensichtliche nicht aussprechen müssen. Ohne das irgendwer etwas dagegen hat. Eigentlich.


Valeria Selzer: Wenn ein Stern für uns fiele

Ich sehe abends zu den Sternen, Zeit mich abzulenken
Doch es fällt mir schwer, dabei nicht an dich zu denken
Und ich frage mich, ob du vielleicht auch gerade an mich denkst
Wartend, in der Hoffnung, dass eine Sternschnuppe vom Himmel fällt

Suchend blick‘ ich in das endlos weite Sternenmeer
Ich, die genau weiß, was ihr größter Wunsch wär‘

Ich möchte gern der Grund für jedes deiner Lächeln sein
Deine Tränen trocknen, wenn du weinst
Ich möchte deine Stütze sein, wenn du nicht mehr laufen kannst
Dir von den Schultern nehmen deine Sorgen – deine Angst

Ich möchte mit dir Kinderzimmer in bunten Farben streichen, ganz von Hand
Auch wenn mehr Farbe auf uns fällt, als an die Wand
Ich möchte jeden Morgen neben dir erwachen
Mit dem Kaffee in der Hand über unser morgendliches Chaos lachen
Ich möchte deinen Namen tragen
Voller Sicherheit mit dir die nächsten Schritte wagen

All das würde ich mir wünschen, wenn ein Stern für uns fiele
Doch alles, was bleibt, sind Tränen und trostlose Stille
Niemals könnte ich dir all das sagen
Schreibe lieber über die Gedanken, die mich abends plagen

Denn es ist einfacher, dich im Geheimen zu lieben
Als mein weinendes Herz in den Schlaf zu wiegen

Was von der Nacht noch übrig bleibt?
Ein unerfüllter Wunsch, der sich im Nichts verliert
Wie Asche, die im Wind verweht

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