Das MSG war von der Stadt Gengenbach gebeten worden, ebenfalls einen Beitrag zu leisten. Dies taten Kerstin Eberius, Charlotte Landschütz, Mara Staiger und Saskia Wauer aus der Kursstufe auf bewegende Weise. In ihrer Rede gedachten sie nicht nur den Opfern des Zweiten Weltkriegs; sie nahmen insbesondere auch all die Menschen in den Blick, die heute in aktuellen Kriegen ihr Leben verlieren. Am Ende riefen sie dazu auf, Frieden nicht für selbstverständlich zu halten, sondern sich täglich im eigenen Lebensumfeld beständig dafür einzusetzen, damit er uns allen nicht verloren geht.
Die rund ums Mahnmal Versammelten zeigten sich von diesen Worten tief bewegt und bedankten sich bei den vier Schülerinnen mehrfach, darunter auch Gengenbachs Bürgermeister Sven Müller. (Cho)

Auszug aus der Rede vom 16. November 2025
[…] Wir gehören zu einer Generation, die den Frieden in Deutschland als selbstverständlich kennengelernt hat. Wie hielten ihn für etwas, das einfach da ist. Etwas, das alle Menschen auf der Welt kennen. Aber wir begannen zu verstehen: Frieden ist keine Selbstverständlichkeit. Frieden ist kein Zustand, den man besitzt. Frieden ist etwas, das man bewahren muss und zwar täglich. […]
Der Volkstrauertag fordert uns nicht auf, Schuldgefühle zu tragen. Er fordert uns auf, Verantwortung zu tragen und aus unserer Geschichte zu lernen, wozu der Mensch fähig ist. Bundespräsident von Weizsäcker sagte 1985: „Wir dürfen uns nicht einbilden, wir seien nun als Mensch anders und besser geworden.“ […] Wir müssen uns täglich bemühen, damit Hass, Ausgrenzung, Gewalt und Gleichgültigkeit nie wieder dominieren. […]
Streit und Konflikte gehören zum menschlichen Leben. Dennoch müssen wir uns dafür entscheiden, den Frieden zu wählen. Wir dürfen uns nicht über andere erheben und sie geringachten. Denn so verliert man das rechte Maß und sieht im anderen keinen Verbündeten mehr, sondern nur noch den Feind. […]
(Kerstin Eberius, Charlotte Landschütz, Mara Staiger, Saskia Wauer)

